Australiens Premierminister Scott Morrison wurde nicht gerade freundlich begrüßt, als er am Freitag den Ort Cobargo im Bundesstaat New South Wales besuchte. Der bevölkerungsreichste Staat Australiens leidet derzeit am meisten unter den Bränden in nie dagewesenem Ausmaß. Anwohner beschimpften Morrison und warfen ihm vor sie nicht ausreichend zu unterstützen. Die konservative Regierung Morrisons wird seit langem dafür kritisiert, nicht genug gegen den Klimawandel zu tun, durch den Dürreperioden und Waldbrände begünstigt werden. Im Ort Bairnsdale besuchte Morrison vom Feuer zerstörte Gebiete und Sammelstellen für Spenden. Er sagte, er verstünde, dass Menschen, die alles verloren hätten wütend seien, sehe den Grund dafür jedoch nicht in seiner Regierungsführung. „Die Leute sind wütend, und wenn sie das auf mich projizieren wollen, sollen sie das tun, ich werde mich davon nicht ablenken lassen, ich kann das nachvollziehen. Ich nehme das nicht persönlich, meine Aufgabe ist es, mich weiter darauf zu konzentrieren, dass wir die Unterstützung bestmöglich zwischen den Bundesstaaten koordinieren.“ Morrisson zieht nun in Erwägung, einen Besuch nach Indien Mitte Januar abzusagen, bei dem die Errichtung eines weiteren Kohlekraftwerks in Australien besprochen werden sollte. Am Freitag begannen weiterhin Tausende Menschen damit, sich in Sicherheit zu bringen. Am Wochenende werden weitere Brandkatastrophen erwartet, da die Wetterbedingungen mit starkem Wind und Hitze die bestehenden Brände verschlimmern könnten.
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