Donnerstag, 19. März 2020
Die Angst vor einer verschärften Ausgangssperre steigt auch in Frankreich. Viele Bürger legen sich deshalb einen enormen Vorrat an Lebensmitteln zu. Doch statt Nudeln und Reis bunkern die Franzosen vor allem eins: Baguette!
Klopapier und Nudeln – in der Coronavirus-Krise decken sich viele Europäer damit ein. Die Franzosen stehen daneben auch für ein nationales Wahrzeichen an: Baguette. Einzelne malen bereits eine Versorgungskrise wie vor der Französischen Revolution an die Wand und horten das Stangen-Weißbrot im Tiefkühlfach. Die Bäcker selbst sehen dagegen keinerlei Grund zur Sorge.
Die rund 33.000 „Boulangerien“ in Frankreich dürfen wie alle Lebensmittelgeschäfte trotz der Ausgangssperre offen bleiben. „Seit Montag verkaufen wir doppelt so viel“, sagt Addenour Koriche, der eine Bäckerei nördlich von Paris leitet. „Derzeit sind wir bei 800 Baguettes pro Tag. Gestern hatten wir um drei Uhr nachmittags bereits nichts mehr.“ Das war fünf Stunden vor Geschäftsschluss. „Wir haben Kunden, die normalerweise ein halbes Baguette kaufen oder eines pro Tag“, erzählt Koriche. „Sie nehmen nun vier oder fünf, um sie einzufrieren – falls die Ausgangssperre verschärft wird.“
Um ihre Kunden zu schützen, haben viele Bäcker und Patissiers, wie die Konditoren in Frankreich heißen, den Fußboden markiert. Klebeband im Abstand von einem Meter heißt: Nicht zu dicht aufrücken! Viele Verkäuferinnen und Verkäufer tragen nun Schutzhandschuhe, manche Bäcker haben Plexiglas-Wände
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