Neue Ängste: Japans erzwungene Öffnung

Japan war lange Zeit eines der abgeschottetsten Länder der Welt. Doch nun ist das Land gezwungen, sich zu öffnen. Allein kann der Wohlstand nicht mehr gehalten werden. Doch wie reagiert die Gesellschaft auf die steigende Zahl von Fremden? …

Japan war lange Zeit eines der abgeschottetsten Länder der Welt. Doch nun ist das Land gezwungen, sich zu öffnen. Allein kann der Wohlstand nicht mehr gehalten werden. Doch wie reagiert die Gesellschaft auf die steigende Zahl von Fremden?

Ihr halbes Leben hat Junko Isekame im Ausland verbracht. Seit sie vor drei Jahren nach Japan zurückkehrte, kommt es ihr so vor, als seien viele ihrer Landsleute zu naiv für diese Welt. Und sie ahnt nichts Gutes. „Wenn noch mehr Ausländer hier leben werden, dann fürchte ich, dass kriminelle Betrüger die Gutgläubigkeit der Japaner ausnutzen.“ Sie deutet unauffällig zum Nachbartisch, wo zwei ältere japanische Damen im Tokioter Stadtbezirk Nerima die Spezialität des Hauses essen: Soba-Nudeln. Diese Damen seien leichte Opfer, glaubt Isekame.

Japaner gingen sehr rücksichtsvoll und höflich miteinander um, erklärt sie. Aber die Menschen hätten in ihrer ethnischen Blase, die traditionell wenig Einfluss von außen zulässt, nie gelernt, misstrauisch zu sein. Dabei gehöre Misstrauen unbedingt dazu, wenn viele unterschiedliche Bevölkerungsgruppen zusammen leben, findet sie. Isekame selbst habe sich diese Eigenschaft in London antrainiert, wo sie 20 Jahre lang lebte. Fremden gegenüber verhält sie

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