Kommentar: Vom Privileg weiß zu sein und der Notwendigkeit etwas zu verändern

Nicht die Schwarzen allein sind es, die gegen Rassismus ankämpfen müssen. Die Weißen haben ebenfalls Verantwortung. Nicht nur in den USA, wo der Rassismus systemisch ist, sondern auch in Europa​​​​, meint Samantha Baker. …

Jeden Tag auf dem Heimweg komme ich an kleinen Stolpersteinen aus Messing vorbei, die die Namen von Juden tragen, die hier von den Nazis aus ihren Häusern geholt wurden. Wenn ich hier vorbeigehe, kommt mir Komplizenschaft in den Sinn: Ich wundere mich über die Menschen, die zugelassen haben, dass ihre Nachbarn ihrer Würde beraubt und ums Leben gebracht wurde. Was haben sie gedacht, als sie Zeuge dieses Geschehens wurden? Wie haben sie ihr Nichtstun gerechtfertigt?

Der gleiche Gedanke geht mir angesichts der aktuellen Ereignisse dieser Tage durch den Kopf: Bin ich, eine weiße Amerikanerin, mitschuldig, wenn schwarze Amerikaner von Rassisten getötet werden? Warum schweigen wir Weißen, wenn Menschen, die einfach ein besseres Leben für sich und ihre Familien wollen, an den Grenzen unserer Länder in Käfige oder Lager gesteckt werden? Unsere Länder, deren Wohlstand vielfach dadurch entstanden ist, dass Menschen und natürliche Ressourcen an Orten ausgebeutet wurden, die heute von Armut und Gewalt beherrscht werden.

Ein Wendepunkt für die USA?

Viele fragen jetzt, ob der Tod von George Floyd ein Wendepunkt für die USA ist. Ob sich wirklich etwas ändern wird. Aber diese Fragen sind zu passiv. Wir müssen uns vielmehr fragen, wie wir dazu beitragen können, dass dies ein Wendepunkt wird!

Viele von uns sind unsicher, wie wir das anfangen sollen. Können wir überhaupt etwas Sinnvolleres tun, als in den Sozialen Medien zu posten? Wie vermeiden wir banales Mitläufertum? Ich habe mich gefragt, ob ich mich an dieser Debatte überhaupt beteiligen soll.

Ich habe einen Block entfernt von der Stelle gearbeitet, an welcher George Floyds Hals vom Knie des Polizeibeamten Derek Chauvin fast neun Minuten lang zu Boden gedrückt wurde. Ich bin schockiert, dass er an einem Ort getötet wurde, der in meinem Herzen einen so wichtigen Platz einnimmt. Andererseits sollte mich genau das eigentlich überhaupt nicht berühren.

Es

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