Mitleid kommt in der Formel 1 nicht vor. Höchstens Schadenfreude. Und doch konnte sich Mercedes-Teamchef Toto Wolff über den Niedergang des einstigen WM-Gegners Ferrari nicht so recht freuen. „Die Formel 1 braucht ein starkes Ferrari-Team.“
Doch das kann dauern. Ferrari ist ins Mittelfeld abgerutscht und macht im Moment nicht den Eindruck, schnell wieder den Weg aus der Krise zu finden. Selbst wenn Maranello gute Ideen hätte, die Brandherde zu löschen. Die Sparpläne der FIA verhindern in den nächsten 17 Monaten jeden Quantensprung.
So wurde die Corona-Krise auch eine Ferrari-Krise. Der Weltverband musste zur Rettung der Königsklasse drastische Sparmaßnahmen treffen. Sie retten einigen Teams vielleicht die Existenz, doch die Kehrseite der Medaille ist, dass sie auch das Kräfteverhältnis einfrieren. Ein oder zwei Positionen rauf oder runter sind möglich, größere Sprünge schon schwierig.
Die Entwicklung des Verbrennungsmotors, des Turboladers und der MGU-H liegt bis Ende des Jahres auf Eis. Auch die Spezifikationen von Benzin und Öl sind bis Ende 2020 festgeschrieben. Also exakt die Bereiche, in denen man in großem Stil Leistung gewinnen kann. Nur bei der MGU-K, der Batterie und der Leistungselektronik ist in den nächsten fünf Monaten ein Upgrade erlaubt. Das aber sind nicht Ferraris Baustellen.
Die Aufholjagd beim Chassis wird ebenfalls durch restriktive Eingriffe in die Entwicklung erschwert. Der Weltverband veröffentlichte eine Liste von 77 Komponenten, die bis Ende 2021 homologiert werden mussten. Davon durften sich die Teams individuell ein großes oder zwei kleine Teile als Ausnahme herauspicken.
Wer das Konzept seines Autos auf den Kopf stellen will, zum Beispiel eine neue Nase und ein neues Getriebe braucht,
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