Armenien und Aserbaidschan im Konflikt: Schwere Kämpfe im Südkaukasus

In Aserbaidschans Unruheregion Berg-Karabach liefern sich Regierungsarmee und pro-armenische Rebellen heftige Kämpfe. Offenbar sind zwei Militärhubschrauber abgeschossen worden. …

Armenien hat nach Kämpfen mit dem Nachbarland Aserbaidschan in der Konfliktregion Bergkarabach das Kriegsrecht verhängt und die Generalmobilmachung verkündet. Regierungschef Nikol Paschinjan rief seine Landsleute am Sonntag in einem Facebook-Eintrag auf, sich für die Verteidigung des „heiligen Vaterlandes“ bereitzuhalten.

Zuvor hatte Aserbaidschan eine Militäroperation gegen Bergkarabach angekündigt. Es soll zahlreiche Verletzte und rund zehn Tote unter den Soldaten in dem Südkaukasus-Gebiet geben. Es handelt sich um die schwerste Eskalation seit Jahrzehnten.

Zwischen den verfeindeten Nachbarländern kam es nach Angaben beider Seiten am Sonntagmorgen zu schweren Gefechten. Die Hauptstadt Stepanakert sei beschossen worden, die Menschen sollten sich in Sicherheit bringen, teilten die Behörden in Bergkarabach mit. Zahlreiche Häuser in Dörfern seien zerstört worden. Nach Darstellung aus Baku und Eriwan dauerten die Kämpfe an.

Die verfeindeten Nachbarländer machen sich gegenseitig verantwortlich

Beide Seiten gaben sich gegenseitig die Schuld für die Gefechte. Der Beschuss habe am frühen Morgen von aserbaidschanischer Seite begonnen, schrieb Paschinjan auf Facebook. „Die gesamte Verantwortung dafür hat die militär-politische Führung Aserbaidschans“, teilte die Sprecherin des Verteidigungsministeriums von Armenien mit. Eriwan habe Hubschrauber und Kampfdrohnen abgeschossen. Drei gegnerische Panzer seien getroffen worden. Baku dementierte dies und betonte, es handele sich bei den Gefechten um eine Gegenoffensive an der Frontlinie. Armenien habe die Kämpfe provoziert.

Die von Armenien kontrollierte Region Bergkarabach gehört völkerrechtlich zum islamisch geprägten Aserbaidschan. Baku hatte in einem Krieg nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion die Kontrolle über das von christlichen Karabach-Armeniern bewohnte Gebiet verloren. Seit 1994 gilt in der Region eine Waffenruhe, die aber immer wieder gebrochen wurde. Zuletzt flammte der Konflikt 2016 stark auf. Dabei starben mehr als 120 Menschen.

Im Juli kam es an der Grenze zwischen den verfeindeten Republiken zu schweren Gefechten; die Kämpfe lagen jedoch Hunderte Kilometer nördlich von Bergkarabach.

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