«Independence Day»: Trump spaltet auch am Unabhängigkeitstag weiter

Es gibt einen Feind im Inneren: Dieses Bild zeichnet der US-Präsident zum Unabhängigkeitstag. Ungeachtet der Corona-Pandemie zieht Trump vier Monate vor der Wahl ein eigenwilliges Programm durch. Statt Zuversicht zu verbreiten, setzt er auf Wut und Angst. …

Mitten in der sich zuspitzenden Corona-Krise hat US-Präsident Donald Trump die Feiern zum Unabhängigkeitstag für düstere und polarisierende Botschaften genutzt.

Trump holte in einer Ansprache an die Nation gegen Demonstranten und Gegner aus – wie bereits am Vorabend des traditionell unpolitischen Feiertags. «Wir werden niemals zulassen, dass ein wütender Mob unsere Statuen niederreißt oder unsere Geschichte auslöscht», sagte Trump am Samstag (Ortszeit).

Sorgen vor neuen Coronavirus-Ansteckungen zum Trotz verzichtete Trump nicht auf die üppigen Feierlichkeiten in der US-Hauptstadt. Auf eine militärische Flugschau folgte ein gewaltiges Feuerwerk. Die Mehrheit der Gäste im Garten des Weißen Hauses trug keine Maske. Ein ähnliches Bild hatte sich am Vorabend im US-Bundesstaat South Dakota gezeigt. Dort verfolgten mehrere Tausend Menschen Trumps Auftritt vor beeindruckender Kulisse: Über der Bühne thronte das Nationaldenkmal von Mount Rushmore – der Gebirgsfels mit den in Stein gemeißelten Köpfen von vier Ex-Präsidenten.

Am 4. Juli feiern US-Amerikaner jedes Jahr den «Independence Day». An dem Tag im Jahr 1776 nahmen Abgesandte der 13 amerikanischen Kolonien in Philadelphia offiziell eine Erklärung an, mit der sie sich als Vereinigte Staaten von Amerika von Großbritannien lösten. Seit 1941 ist der Independence Day in den USA gesetzlicher Feiertag und traditionell Anlass für Paraden, Umzüge, Ansprachen und Feuerwerke.

Doch dieses Jahr steht der patriotischste aller Feiertage in den USA unter dem Eindruck der sich zuspitzenden Corona-Pandemie und landesweiter Proteste gegen Rassismus und Polizeigewalt nach dem Tod des Afroamerikaners George Floyd. Die USA brachen in den vergangenen Tagen mehrmals in Folge ihre eigenen dramatischen Rekorde bei der Zahl der nachgewiesenen Corona-Neuinfektionen binnen 24 Stunden. Drei Tage in Folge (Stand Samstagabend Ortszeit) lagen die Zahlen nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität bei über 50 000 – so viele wie nie zuvor seit Beginn der Pandemie. Allein in Florida wurden fast 11 500 Neuinfektionen innerhalb eines Tages verzeichnet.

Trump spielte die Tragweite der Situation am Samstag

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