800-Volt-Technologie: Elektro-Schock

Superstromer mit kurzer Ladezeit und Benziner-Reichweite: Die 800-Volt-Technologie wird Standard in der Oberklasse. Für Wasserstoffautos sind das schlechte Nachrichten. …

Was für ein Unterschied 24 Stunden machen. Eigentlich gilt bei dem Rennen in Le Mans: Wer bremst, verliert. Die geschlossenen Sportwagen der LMP1-Klasse werden mit durchschnittlich 225 Stundenkilometer gefahren – ein Irrsinnstempo bei Nacht auf unbeleuchteten Landstraßen. Trotzdem kommen auf 5400 Kilometer in 24 Stunden durchschnittlich nur 5600 Bremsvorgänge. Undenkbar in der hell erleuchteten Formel 1, die für eine ähnliche Renndistanz fast die ganze Saison braucht. Aber in Le Mans gilt nun mal: Wer öfter auf das linke Pedal tritt, fällt zurück. Dunkelheit oder Regen hin oder her.

Etwas anders sieht die Sache aus, wenn der Fahrer beim Verzögern Energie zurückgewinnt. Hybrid-Fahrzeuge verwandeln Schubkraft in Strom, den sie zum Beschleunigen wieder nutzen. Auch Audi war in Le Mans mit einem (Diesel-)Hybrid unterwegs, die Ingolstädter konnten aber nicht länger ohne Tankstopp fahren als die direkte Konkurrenz. Anders als die Porsche 919 Hybrid, die mehr Energie auf der Straße einsammeln konnten. „Bei den 24 Stunden haben wir über 900 Kilowattstunden rekuperiert“, erzählt Uwe Michael. „Das entspricht der Energiemenge, mit der gängige Elektroautos 5000 Kilometer weit kommen“, erklärt der Porsche-Entwicklungsleiter für Elektrik und Elektronik.