Vor 9000 Jahren war der Bau der ersten Stadt ein großer Erfolg – doch dann begannen die Probleme. Die Ruinen der Stadt Catalhöyük liegen in der Südtürkei und erstrecken sich auf etwa 32 Hektar – umgerechnet ist das ein Quadrat von 550 Meter Kantenlänge. Diese kleine Stadt gilt als eine der ältesten Siedlungen der Welt. Sie wurde von 7100 v. Chr. bis 5950 v. Chr. bewohnt. Das ist eine wichtige Übergangsphase der Menschheit. In dieser Gegend markiert sie den Umbruch von einer wandernden, nomadischen Lebensweise zur Sesshaftigkeit.
Die Vorfahren der neolithischen Menschen lebten noch als nomadische Viehzüchter – die Nachkommen fanden sich in der Enge einer Stadt wieder. Denn in dem relativ kleinen Gebiet lebten in der Blütezeit der Stadt 8000 Menschen mit Tieren – pro Kopf sind das nur 40 Quadratmeter „Stadtfläche“ – die man nicht mit „Wohnfläche“ verwechseln sollte. Die Stadt war so eng, dass die Bewohner durch Dachluken in die Häuser steigen mussten.
Hohes Level an Gewalt
Archäologen haben nun entdeckt, dass das Zusammenleben auf so engem Raum keineswegs harmonisch ablief. Sie fanden heraus, dass die Überbevölkerung zu schrecklicher Gewalt führte. Offenbar dezimierten sich die Einwohner gegenseitig.
25 Jahre lang wurden die Überreste von 742 Bewohnern untersucht. Schon frühere Studien äußerten den Verdacht, dass diese erste Stadt eine ziemlich üble Nachbarschaft war, da viele Skelette Spuren von Gewalteinwirkung zeigten.
Nun ist die Auswertung komplett. In den Zeugnissen aus mehr als 1000 Jahren entdeckten die Wissenschaftler „überzeugende Beweise von erhöhter zwischenmenschlicher Gewalt“, die durch den Stress des Stadtlebens ausgelöst wurde, schreiben sie in ihrer Studie.
Sie fanden weiter heraus, dass die Gewalt intensiver wurde, als die Stadt stärker besiedelt wurde. Ein Viertel der Schädel zeigte Spuren, die von Projektilen herrührten. Es waren kleine Tonkugeln, die mit einer Schleuder abgeschossen wurden. Auf dem Gelände wurden zahlreiche dieser Kugeln gefunden. Die meisten Opfer
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