Freitag, 17. Juli 2020
Seit einem Jahr sitzt der ehemalige Kartellboss „El Chapo“ in einem US-Gefängnis. In seiner Heimat Mexiko geht der Drogenkrieg mit unverminderter Härte weiter. Dort kämpfen die Söhne des 63-Jährigen mittlerweile gegen einen ehemaligen Verbündeten.
Joaquín „El Chapo“ Guzmán, der berühmteste Drogenboss Mexikos, verbringt heute seine Tage in einer 3,5 mal zwei Meter großen Zelle. Nach seiner Verurteilung zu lebenslanger Haft in den USA am 17. Juli 2019 kam der heute 63-jährige Ex-Chef des Sinaloa-Kartells in das Hochsicherheitsgefängnis der Stadt Florence im Bundesstaat Colorado. Seine Schreckensherrschaft ist vorbei. Die Gewalt der Kartelle in Mexiko aber längst nicht.
Zerstückelte Leichen werden gefunden, ein Richter und seine Frau werden zu Hause erschossen, auf den Polizeichef der Hauptstadt wird ein Attentat verübt, bei einem Massaker in einer Entzugsklinik werden 27 Menschen getötet – all das und mehr ist allein im vergangenen Monat passiert. Vergangenes Jahr wurden laut offizieller Statistik im Schnitt fast 100 Menschen pro Tag in Mexiko ermordet.
Trotz Corona-Krise ist es 2020 nicht weniger geworden. Mitte Juni, an einem Freitagabend, fuhren um die 20 Kleintransporter voller bewaffneter Männer in die Stadt Caborca in der Wüste des Bundesstaates Sonora, rund 150 Kilometer von der US-Grenze entfernt. Vermummte zündeten Häuser, Autos, eine Tankstelle und einen Lastwagen an. Die Stadt war anscheinend ein Schauplatz eines Krieges
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