Berlin-Neukölln: Räumung von Kiezkneipe „Syndikat“ – Polizei nimmt Dutzende Menschen fest

Ein Gerichtsvollzieher lässt mit Hilfe der Polizei das linke Berliner Szenelokal „Syndikat“ räumen. Protestierende stellten sich dem entgegen. Es kam zu Rangeleien, Barrikaden brannten. …

Die Berliner Polizei hat am Morgen mit der Räumung der linken Kiezkneipe „Syndikat“ im Stadtteil Neukölln begonnen. Das berichten übereinstimmend der Sender RBB sowie der „Tagesspiegel“. Laut „Tagesspiegel“ ist der Gerichtsvollzieher inzwischen im Gebäude. Bei vorangegangenen Protesten gegen die Zwangsmaßnahme nahm die Polizei nach eigenen Angaben eine zweistellige Anzahl von Personen vorläufig fest. Ein Polizeisprecher sprach von „um die 40“.

Die ganze Nacht über hatten mehrere Hundert Menschen gegen die Räumung durch einen Gerichtsvollzieher, den die Polizei unterstützte, protestiert. Dabei kam es wegen der vom Eigentümer veranlassten Räumung zu Rangeleien und Auseinandersetzungen mit Polizisten. Demonstranten setzten laut Polizei rund um das weiträumig abgesperrte Lokal Barrikaden in Brand, die die Feuerwehr löschen musste. Nach Angaben des Sprechers will die Polizei etwa 700 Polizisten einsetzen, um die Räumung der Kneipe abzusichern.

Angst vor Verdrängung durch steigende Mieten

Am Abend hatten sich an verschiedenen Stellen in Berlin-Neukölln Menschen versammelt, um gegen die Schließung der Kneipe zu protestieren. Die Betreiber haben für die Kneipe seit Längerem keinen Mietvertrag mehr, wollen aber nicht ausziehen. Die Unterstützer protestieren für den Erhalt des Lokals – sowie gegen stark gestiegene Mietpreise in dem Viertel. Viele fürchten, verdrängt zu werden.

Zahlreiche Polizisten waren im Einsatz. An einigen Häuserwänden und Plakaten waren Slogans für den Erhalt des Lokals zu lesen. Videos, die in sozialen Netzwerken verbreitet wurden, zeigen, wie sich Demonstranten und Polizisten gegenüberstanden. Darauf waren auch Rangeleien und einzelne abgeschossene Feuerwerkskörper zu sehen. Ein Hubschrauber kreiste zeitweise über dem Ort.

Bereits vergangenen Samstag hatten linksextreme Randalierer bei einer Demonstration gegen die geplante Räumung Polizisten mit Flaschen und Steinen beworfen. Mehrere Polizisten wurden verletzt.

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