Knapp 1000 Corona-Opfer mehr: Russische Statistiker korrigieren Totenzahl

Russland hat eine der höchsten Corona-Infektionsraten der Welt – aber vergleichsweise wenige Tote zu beklagen. Die Behörden machen dafür das gute Krisenmanagement verantwortlich. Doch Statistiker legen nahe, dass die offiziellen Zahlen womöglich zu niedrig sind. Hintergrund ist allein die Zählweise. …

Russland hat eine der höchsten Corona-Infektionsraten der Welt – aber vergleichsweise wenige Tote zu beklagen. Die Behörden machen dafür das gute Krisenmanagement verantwortlich. Doch Statistiker legen nahe, dass die offiziellen Zahlen womöglich zu niedrig sind. Hintergrund ist allein die Zählweise.

Die russische Statistikbehörde Rosstat hat im Juni knapp 1000 Corona-Todesfälle mehr gezählt, als nach bisherigen offiziellen Angaben verzeichnet wurden. Mindestens 5448 Menschen seien zwischen dem 2. Juni und dem 1. Juli an der Lungenkrankheit Covid-19 gestorben, teilten die Moskauer Statistiker mit. Die täglich veröffentlichten Zahlen der Behörden für diesen Zeitraum summierten sich bislang auf lediglich 4499 Corona-Tote.

Kritik an den offiziellen Zahlen Russlands gibt es seit Monaten. Im Verhältnis zur Einwohnerzahl fallen die russischen Pandemie-Daten deutlich weniger dramatisch aus als in anderen Ländern Europas. Die Behörden weisen Manipulationsvorwürfe zurück und argumentieren mit intensivem Testen und effektiven Schutzmaßnahmen schon von Beginn der Pandemie an.

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Tatsächlich ergeben sich Unterschiede auch ohne handfeste Manipulation bereits durch unterschiedliche Zählmethoden: Zu den 5448 Corona-Toten von Rosstat zählen nur solche, bei denen das Virus als „Haupttodesursache“ festgestellt wurde. Die Statistiker bringen weitere 4880 tote Corona-Infizierte mit anderen Todesursachen in Verbindung. Bei 1399 von ihnen habe der Erreger das Ableben immerhin beschleunigt.

Daneben zählt Russland

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