Die Türkei ist nach eigenen Angaben für einen Militäreinsatz im kurdischen Nordosten Syriens gerüstet. „Alle Vorbereitungen für den Einsatz sind abgeschlossen“, erklärte das Verteidigungsministerium am Dienstag per Twitter. „Die türkischen Streitkräfte werden niemals zulassen, dass an unseren Grenzen ein Korridor des Terrors entsteht.“ Es sei unerlässlich, eine Sicherheitszone zu errichten, um Frieden und Stabilität in der Region zu garantieren, so die Mitteilung. Die Türkei will auf syrischem Territorium eine 30 Kilometer breite sogenannte Sicherheitszone schaffen und fordert den Abzug der Kurden-Miliz YPG aus dem Gebiet. US-Präsident Donald Trump ebnete dem Nato-Partner mit dem Abzug amerikanischer Truppen den Weg für die Offensive. Zugleich drohte er der Türkei mit der Zerstörung ihrer Wirtschaft, sollte sie sich in Syrien unangemessen verhalten. Auch das von der YPG angeführte Rebellenbündnis SDF hat sich laut eigenen Angaben auf einen türkischen Militäreinsatz vorbereitet. Für die USA waren sie im erbitterten Kampf gegen die radikal-islamische IS-Miliz ein wichtiger Verbündeter. Nun stehen sie einem Feind gegenüber. Laut der syrischen Nachrichtenagentur NPA wollen die meisten Bürger im Nordosten des Landes einen Krieg unbedingt vermeiden. In Qamishli, eine Stadt unmittelbar vor der türkischen Grenze, hoffen die Bewohner, dass der Frieden bewahrt wird.
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