Es war nicht die Saison, die sich Racing Point erhofft hatte. Der Rennstall mit Stammsitz in Silverstone belegte im abgelaufenen Jahr nur den siebten Platz in der Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Die Teamführung und die Piloten hatten von mehr geträumt. Man wollte wie 2016 und 2017, damals noch als Force India, das Mittelfeld anführen. Doch McLaren, Renault und selbst Toro Rosso waren besser.
Der Besitzerwechsel Mitte 2018 zahlte sich noch nicht aus. Im Gegenteil. Bis die Verhältnisse geklärt waren, bis die neuen Investoren einstiegen, hatten sich die Gegner längst einen Entwicklungsvorsprung erarbeitet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Racing Point Woche für Woche das Budget zusammengekratzt, um Mitarbeiter zu bezahlen, die Autos an die Strecke zu bringen und in der heimischen Fabrik zu entwickeln. Bei der Konkurrenz hatten die 2019er Projekte zu diesem Zeitpunkt schon längst Priorität gegenüber den Modellen, mit denen man noch Rennen fuhr.
Bei der Entwicklung des RP19 unterschätzte Racing Point dann auch noch den Effekt des neuen Frontflügels. Der wuchs von 1,8 auf zwei Meter, besteht seither nur noch aus fünf Flaps und darf keine Aufbauten mehr tragen, um die Strömung in geordnete Bahnen zu lenken.
Es ist seither wesentlich komplizierter, die Luftverwirbelungen, die an Fahrzeugfront und an den Reifen entsprechen zu kontrollieren und sie so einzusetzen, dass sich im Heck der Anpressdruck erhöht. Racing Point-Technikchef Andy Green gibt zu: „Selbst am Saisonende waren unsere Probleme immer noch nicht ganz ausgeräumt.“
Posts aus derselben Kategorie:
- Formel 1: Neuer Racing Point geleakt Erste Bilder vom Racing Point
- Formel 1: Analyse Racing Point Wird Aston Martin ein Topteam?
- Alain Prost sorgt sich um F1-Zukunft: „Wie viel Kopieren ist erlaubt?“
- Interview mit Racing Point-Fahrer Sergio Perez: „Angebote sind wie ein Sieg“
- Formel 1: Vettel bei Aston Martin Vettel: Markenbotschafter und Aktionär?