Logistik: Klopapier quer durch Europa

Oft wundert man sich, was Spediteure so durch die Gegend karren. Ob dies mit Erdgas-Antrieben umweltfreundlicher gehen könnte, ist umstritten. …

Wenn Klaus Müller mit anderen Spediteuren zusammensitzt und von seinen mittlerweile 18 Trucks berichtet, die er mit Flüssiggas betreibt, dann trifft er immer wieder auf eine gehörige Portion Skepsis. „Wir werden nur belächelt“, erzählt Müller, Chef der Firma Ilo Logistics mit Sitz in Nürnberg. Es gebe zu wenige Tankstellen in Deutschland, sagen die Kollegen. Und in ein paar Jahren werde Müller dumm aus der Wäsche gucken, wenn seine Gasmotoren kaputtgehen. Und überhaupt, wie sieht es denn mit dem Restwert für die Lkw aus? „Es gibt eine ganze Menge Vorbehalte gegen LNG“, sagt Müller. Er setzt trotzdem auf „Liquefied Natural Gas“, auf Lastwagen mit Flüssiggasantrieb.

Ähnlich auch die Bundesregierung: Als die vor einem Jahr ein Förderprogramm auflegte, um Spediteure bei der Anschaffung emissionsarmer Lkw zu unterstützen, wurden auch Gasmotoren in den Förderkatalog aufgenommen. Nach jüngsten Angaben aus dem Bundesverkehrsministerium wurden seither 1390 Förderanträge bewilligt, davon haben 994 Fahrzeuge einen LNG-Antrieb (weitere 339 Lkw fahren mit komprimiertem Erdgas, dem sogenannten CNG). Und nur 57 geförderte Laster haben einen Elektroantrieb. Lkw-Hersteller wie beispielsweise Iveco setzen daher weiter auf den Gasantrieb; vor allem auch, weil die schweren Batterien der Elektrolaster (noch) zu viel Nutzlast kosteten und beim Wasserstoff noch einiges an Entwicklungsleistung zu erbringen sei.