Gut gemeint, schlecht formuliert: „Keine Panik“ hat gegenteiligen Effekt

Die Bitte von Politikern, angesichts der Verbreitung des neuen Coronavirus ruhig zu bleiben, ist eine unglücklich gewählte Formulierung. „Keine Panik“ führt im ungünstigsten Fall sogar zum Gegenteil bei vielen Menschen. Wie und weshalb diese Überreaktionen entstehen, erklären Experten. …

Die Bitte von Politikern, angesichts der Verbreitung des neuen Coronavirus ruhig zu bleiben, ist eine unglücklich gewählte Formulierung. „Keine Panik“ führt im ungünstigsten Fall sogar zum Gegenteil bei vielen Menschen. Wie und weshalb diese Überreaktionen entstehen, erklären Experten.

„Keine Panik.“ Geradezu inflationär wird diese Floskel in Zeiten von Covid-19 vor allem von Politikern verwendet. Italiens Ministerpräsident Giuseppe Conte betonte kürzlich ebenso wie US-Präsident Donald Trump, es bestehe wegen der Ausbreitung des neuen Coronavirus kein Grund zu Panik, man habe alles im Griff. EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides und Kanzler Sebastian Kurz in Österreich nutzten die Floskel, auch Kommunen melden Verdachtsfälle, Erkrankungen oder Vorsichtsmaßnahmen oft verbunden mit der Botschaft: nicht in Panik verfallen.

Das mag gut gemeint sein – bewirkt aber bei vielen Menschen das Gegenteil. Die Aufregung wäre nicht so groß mit anderem Vokabular, ist Gerd Reimann von der Deutschen Psychologen Akademie (DPA) überzeugt. „Ich gehe als Bürger bei einem Politiker davon aus, dass er mehr weiß als ich“, erklärt er. „Wenn er von ‚keine Panik‘ spricht, führt das bei vielen Menschen zum genau umgekehrten Schluss: Sie glauben erst recht, dass es durchaus Grund zu Panik gibt.“ Vielen Politikern fehle es da an einer psychologisch orientierten Kommunikationsschulung. Kinderärzten und Eltern ist der Effekt bekannt: Bei einer Impfung oder notwendigen Behandlung ergibt es

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