Doppelsieg für Mercedes in Sotschi: Ein Geschenk für Mercedes

Ferrari brachte sich in Russland selbst um den Sieg. Mercedes führte ein Technik-Defekt am Auto von Sebastian Vettel auf die Siegesstraße. Trotz des Doppelsieges geht Mercedes kritisch mit der eigenen Leistung um. Ferrari hatte mindestens ein gleichwertiges Auto. …

Ferrari brachte sich in Russland selbst um den Sieg. Mercedes führte ein Technik-Defekt am Auto von Sebastian Vettel auf die Siegesstraße. Trotz des Doppelsieges geht Mercedes kritisch mit der eigenen Leistung um. Ferrari hatte mindestens ein gleichwertiges Auto.

Bis zur 28. Runde wähnte sich Ferrari auf dem Weg zu einem Doppelsieg. Es wäre der zweiten in Folge gewesen. Bis Sebastian Vettel plötzlich ausrollte. Ein Problem mit dem Hybridsystem legte das Auto mit der Startnummer fünf auf Eis. Vettel parkte seinen roten Rennwagen auf Anweisung seines Teams im letzten Streckenabschnitt. Und veranlasste deshalb die Rennleitung, ein virtuelles Safety Car auszurufen.


VSC hilft Mercedes zum Sieg

Genau darauf hatte Mercedes gewartet. Die Strategen wussten sofort, dass die Stunde geschlagen hat. Lewis Hamilton und Valtteri Bottas führten den GP Russland zu diesem Zeitpunkt an. Aber nur, weil Ferrari schon einmal zum Reifentausch abgebogen war. Charles Leclerc lag 18,9 Sekunden hinter dem führenden Hamilton und knapp sechs Sekunden hinter Valtteri Bottas. Virtuell führte er das Rennen an. Bei einem Reifenwechsel unter voller Fahrt hätte dieser Abstand niemals für Mercedes gereicht. Leclerc hätte die Führung zurückerobert. Doch das virtuelle Safety Car gab dem Rennverlauf die entscheidende Wendung.


Mercedes wickelte zwei Stopps hintereinander ab, während Leclerc in langsamem Tempo um die Strecke schlich. Unter VSC spart man sich bei einem Reifenwechsel etwa zehn Sekunden. Deshalb behielt Hamilton den Spitzenplatz vor dem verbliebenen Ferrari und Bottas. Es war das Geschenk, dass Mercedes an diesem Tag brauchte, um Ferrari in die Knie zu zwingen. „Wir waren heute maximal gleich schnell“, meinte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. „Wenn man das Glas halbleer sieht, waren wir langsamer. Sowohl in der Qualifikation, als auch im Rennen.