Longrun-Analyse F1-Test Barcelona: Ferrari im Dauerlauf näher dran

Die Rennsimulationen sind die harte Währung bei den Testfahrten. Aus ihnen lassen sich mehr herauslesen als aus den schnellsten Runden. In diesem Jahr erschwerte allerdings das Wetter die Analyse. …

Wer bei den Testfahrten etwas verschleiern will, der hat viele Möglichkeiten. Tankinhalt, Motor-Modus, Reifenwahl, absichtlich Gas rausnehmen. Bei einer Rennsimulation wird das schon schwieriger. Die Benzinmenge, die man braucht, um über 60 Runden zu kommen, ist bekannt. Damit lassen sich auch alle Runden dazwischen gut berechnen.


Wer zwischen den einzelnen Stints nicht für mehrere Minuten in der Garage verschwindet, sondern einen ganz normalen Boxenstopp abwickelt, kann über den Faktor Benzingewicht nicht bluffen. Die Reifen sind auch für alle sichtbar. Hier spielen viele Teams insofern Verstecken, indem sie in ihrem virtuellen Rennen drei Mal mit dem C2-Reifen fahren. Das wäre in Wirklichkeit nicht möglich.


Der Motor-Modus ist das beste Werkzeug, die wahre Stärke bei einem Longrun zu maskieren. Die Mercedes-Ingenieure behaupten: „Da liegen sechs bis neun Zehntel pro Runde drin, je nachdem wie weit man runterdreht.“


Von den Mercedes-Teams weiß man, dass sie an den letzten beiden Testtagen mit gebremstem Schaum gefahren sind. Allerdings nicht freiwillig. Mercedes wurde mehrfach durch Probleme mit dem Öldruck aufgeschreckt. Das Problem war vor Ort nicht zu lösen. Es soll aber bis zum Saisonauftakt in Melbourne im Griff sein.


Der Tag bestimmt die Rundenzeit

Der größte Unsicherheitsfaktor bei der Analyse der Longruns waren das Wetter und der Grip auf der Strecke. Der Unterschied zwischen dem besten und schlechtesten Tag betrug 1,3 Sekunden pro Runde. Lewis Hamilton fuhr seinen Longrun am zweiten Testtag. Sein Dauerlauf war mit Abstand der beste von allen Teilnehmern. Es war aber auch mit Abstand der beste Tag, an dem überhaupt ein Rennen simuliert wurde.


Hamiltons Durchschnittszeit über 62 gezeitete Runden

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