VW Gol, Voyage und Saveiro (2020): Billige Brasilianer

Am Zuckerhut gibt es einen nagelneuen VW für 9.000 Euro! …

Die Auslandsmodelle von VW sind ein Kapitel für sich: Die USA haben den Jetta und Atlas, dazu einen eigenständigen Passat. Russland wird mit einem speziellen VW Polo auf Skoda-Rapid-Basis beglückt. In Indien gibt es den Ameo, eine Art extrakurzes Polo Stufenheck. China bietet den großen Van Viloran, die Luxuslimousine Phideon und so viele weitere einheimische VW-Modelle, dass es den Rahmen dieses Artikels sprengen würde.

Blicken wir nach Brasilien: Hier gibt es nicht nur große VW-Lastwagen, sondern auch den Virtus, das Stufenheck des aktuellen Polo. Absoluter Bestseller ist aber der Gol. Sie lesen richtig: Nicht Golf, sondern Gol wie das Fußballtor. 1981 kam der erste Gol in Brasilien auf den Markt, ein Mix aus Polo- und Golf-Optik mit anfangs luftgekühlten Boxermotoren. Seit 2008 ist die aktuelle Generation auf dem Markt, 2018 erfolgte das letzte größere Facelift. 

Ergänzt wird der Gol durch die Stufenheck-Version Voyage und den Pick-up Saveiro. Mit der Forderung des brasilianischen Gesetzgebers nach einem Dreipunkt-Gurt und einer Kopfstütze für alle Insassen, zusätzlich zur Isofix-Befestigung für Kindersitze, wurden das VW-Trio nun an die neuen Vorschriften angepasst. 

Der 2020er VW Gol behält die gleichen Versionen und Motoren wie bislang. Der Gol 1.0 mit dem Dreizylinder-Sauger und 75/84 PS kostet jetzt 48.090 brasilianische Real, was eine Erhöhung um 1.070 Real bedeutet. Umgerechnet sind das knapp 8.700 Euro, lokale Steuern nicht eingerechnet. Das klingt verlockend, aber ein Import rechnet sich kaum, zudem ist die Sicherheitsausstattung überschaubar. Also sollte man doch lieber beim deutschen VW-Händler um einen Up oder Polo feilschen.