Für Bulgariens Abiturienten sind die Abschlussbälle ein großes Ereignis. Doch in diesem Jahr müssen sie wegen der Einschränkungen im Kampf gegen das Coronavirus auf die üppigen Feste in Ballsälen großer Hotels oder in Restaurants verzichten. Nach einer Petition von Schülern der zwölften Klasse erlaubte Regierungschef Boiko Borissow am Mittwoch aber die traditionellen Versammlungen aller Klassen des Abiturientenjahrgangs auf dem Schulhof.
Nach einem Gespräch mit den Zwölfklässlern ordnete Regierungschef Borissow umgehend an, dass die Ministerien für Gesundheit und für Bildung nun Schutzregeln für das letzte Treffen der bulgarischen Abiturienten in ihrer Schule ausarbeiten. Bei diesem Ereignis zählen sie überall in Sprechchören lautstark von eins bis zwölf – jede Zahl steht für eines der zwölf Schuljahre. Damit nehmen die Abiturienten Abschied von ihrer Schule.
Die herausgeputzten Jugendlichen fahren dann mit teuren Autos oder Geländewagen, die oft gemietet werden, zum Ballsaal oder Restaurant. Das Abiturientenfest beginnt schon zuhause, wo Freunde und Verwandte zu Gast kommen. In dem ärmsten EU-Land nehmen nicht wenige Eltern einen Kredit auf, um ihren Kindern die gewünschte aufwendige Abiturientenfeier zu ermöglichen.
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