Wirtschaftlich scheint Lateinamerika zunächst das Schlimmste überstanden zu haben. Verglichen mit dem desaströsen zweiten Quartal, in dem die Bruttoinlandsprodukte der Region zehn bis 20 Prozent unter dem Vorjahresquartal lagen, ist in vielen lateinamerikanischen Ländern seit Juli eine gewisse Erholung zu sehen. Allerdings, prognostiziert der Finanzdienstleister S&P Global, wird es wohl bis 2022 dauern, bis die Region das Vorkrisenniveau zurückerlangt.
Mit der Krise wächst das Verarmungsrisiko für viele Lateinamerikaner: Laut einer Studie des CEQ Institute der Tulane-Universität in New Orleans haben Telefonumfragen ergeben, dass Haushalte dies besonders stark spüren, deren Einkommen vom sogenannten „informellen Sektor“ abhängt. Darunter versteht man unregistrierte Jobs, …