WM-Titel vor 30 jahren: Klinsmann über ein Matthäus-Tor, Beckenbauers Gelassenheit und eine Entschuldigung an Hertha

Vor 30 Jahren holte Deutschland in Rom den dritten WM-Titel. Für Jürgen Klinsmann war es der Höhepunkt seiner Karriere. Im Interview spricht der 108-fache Nationalspieler über die Gründe für den Erfolg, alte Fußballschuhe und seinen Abschied von Hertha. …

Für viele Experten und Ex-Kollegen hat Jürgen Klinsmann 1990 im WM-Achtelfinale gegen die Niederlande das Spiel seines Lebens gemacht. Später gewann er mit der Nationalelf den WM-Titel. Der gebürtige Schwabe prägte als Torjäger 15 Jahre den deutschen Fußball mit und wurde zum internationalen Star. In seiner Karriere schoss er in 606 Pflichtspielen 274 Tore und gewann nach der WM 1990 auch die EM 1996. Als Bundestrainer sorgte er mit für das WM-Sommermärchen 2006 in Deutschland. Sein letztes Kapitel als Trainer von Hertha BSC beendete er abrupt und wurde dafür heftig kritisiert. Im Interview spricht über den großen Triumph von Rom und den peinlichen Abschied aus der Hauptstadt.

Welcher Augenblick vom WM-Turnier in Italien ist bei Ihnen besonders hängen geblieben. Und welche der sicher Dutzenden Feiern danach hatte noch einen speziellen Aspekt?

Klinsmann: Vor dem Endspiel habe ich einfach in der Kabine auf Franz Beckenbauer gestarrt und mir gesagt, der Franz hat das alles schon erlebt und ist so souverän. Alles wird gut und wir gewinnen das Ding. Seine Gelassenheit und Ausstrahlung hat uns unendlich viel Selbstvertrauen gegeben. Das Feiern selbst habe ich nicht mehr so sehr in Erinnerung, wir waren alle überwältigt von den Gefühlen.

Ohne Frage war es 1990 eine Goldene Generation mit Ihnen, Völler, Häßler, Brehme, Matthäus, Kohler, Buchwald usw. Was hat diese Generation besonders ausgezeichnet? 

Wir hatten einen extremen Hunger auf Erfolg, fast schon über der Grenze des Vorstellbaren. Viele von uns waren ja zu dem Zeitpunkt bei Klubs in Italien. Unser Fokus lag voll und ganz auf Gewinnen, egal wie! Diesen Hunger nach dem Titelgewinn beizubehalten, war leider nicht mehr möglich. Deswegen kamen dann die Enttäuschungen bei der EM 1992 und der WM 1994.

Gab es einen Knackpunkt vor oder während des Turniers, nachdem alle gesagt

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