Wer holt die EU aus der Krise?: „Wir brauchen aus jedem Land eine Greta“

Das Fundament der Europäischen Union sind die Bürger, sagt Schauspielerin und Politaktivistin Nini Tsiklauri. Doch die EU sehen viele Europäer nur als Verwaltungsmonstrum. Die gebürtige Georgierin will das ändern. Im Interview mit ntv.de erklärt sie, was Angela Merkel und Fridays for Future damit zu tun haben. …

Das Fundament der Europäischen Union sind die Bürger, sagt Schauspielerin und Politaktivistin Nini Tsiklauri. Doch die EU sehen viele Europäer nur als Verwaltungsmonstrum. Die gebürtige Georgierin, die in Ungarn und Deutschland aufwuchs, will das ändern. In ihrem Buch „Lasst uns um Europa kämpfen!“ appelliert sie an jeden Einzelnen, sich aktiv für Demokratie, Freiheit und Frieden zu engagieren. Aus eigener Erfahrung weiß Tsiklauri, dass das keine Selbstverständlichkeit ist. Als Kinderstar („Schloss Einstein“, „Die wilden Kerle 3“) trifft sie 2008 auf Bundeskanzlerin Angela Merkel und bittet sie, sich für einen Nato-Beitritt Georgiens auszusprechen – kurz darauf wird sie mit 15 Jahren in ihrer Heimat Zeugin des Krieges gegen Russland. „Es tut weh, wenn Freiheit zu Unfreiheit wird“, mahnt Tsiklauri. Umso wichtiger ist ihr, dass die Europäer ihr Herz für die EU wieder entdecken. 

ntv.de: Frau Tsiklauri, was würden Sie Angela Merkel sagen, wenn Sie heute noch einmal vor ihr stünden?

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Nini Tsiklauri hat in Österreich die Bewegung Pulse of Europe auf die Straße gebracht.

(Foto: imago/Manfred Siebinger)

Nini Tsiklauri: Das ist eine sehr gute Frage. (lacht) Ich habe mir oft vorgestellt, wie es sein würde, noch einmal mit Frau Merkel darüber zu reden, wie wichtig die Entscheidung im Jahr 2008 gegen den Nato-Beitritt von Georgien und der Ukraine war. Das läge mir sehr am Herzen. Beide Länder haben damals eine Familie, eine Gemeinschaft gesucht, die sie beschützt. Doch die westlichen Staaten waren noch zu feige, die Hände auszustrecken und sich solidarisch zu zeigen. Die Konsequenzen davon musste auch ich tragen, weil noch im selben Jahr der Krieg in Georgien ausbrach – und ich war mittendrin.

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