Die Musik im Radio stoppt abrupt. „Wir unterbrechen das Programm für eine Geisterfahrer-Warnung.“ Wer gerade auf einer Autobahn oder Bundesstraße unterwegs ist, horcht auf. Denn die Begegnung mit einem Falschfahrer gehört zu den Horrorvorstellungen vieler Autofahrer.
Eigentlich handelt es sich um ein verhältnismäßig seltenes Szenario. Zahlen des Statistischen Bundesamtes zufolge führten Falschfahrten im Jahr 2018 außerorts zu 87 Unfällen mit Personenschaden, was weniger als 0,1 Prozent aller dortigen Unfälle entsprach. Doch wenn es zum Crash kommt, sind die Folgen oft fatal – 15 Menschen kamen dabei 2018 ums Leben, 80 verletzten sich schwer.
Entsprechend schnell handelt die Polizei. Knapp über 1900 Falschfahrer-Warnmeldungen gingen im vergangenen Jahr bundesweit in den Polizei-Notrufzentralen ein – die Zahl ist seit Jahren in etwa stabil. „Wenn eine Meldung kommt, müssen wir alle Hebel in Bewegung setzen“, erklärt Stefan Sonntag vom Polizeipräsidium Oberbayern Süd. Dabei sei viel Fingerspitzengefühl notwendig. Einerseits drosseln die Beamten den richtig fahrenden Verkehr, indem sie sich in einem passenden Moment mit Blaulicht vor die Fahrzeuge setzen. Gleichzeitig versuchen weitere Streifenwagen, auf der Gegenfahrbahn auf Höhe des Geisterfahrers zu gelangen und seine Aufmerksamkeit zu gewinnen.
Die Gründe sind vielfältig
Oft kommt es aber gar nicht soweit – in vielen Fällen trifft die Polizei den Geisterfahrer nicht mehr an. „Die meisten Fahrer bemerken ihren Fehler schnell selbst und halten an“, sagt Sonntag. Wurde der Polizei dann kein Kennzeichen durchgegeben, gibt es keinen Ermittlungsansatz. Und keinen Hinweis auf die Ursache der Falschfahrt, was wiederum die Prävention erschwert. „Man bräuchte eine Untersuchung über die Ursachen, um bessere Maßnahmen ergreifen zu können“, sagt Heiner Sothmann von der Verkehrswacht.
Nach allem, was man bislang weiß, existieren vielfältige Gründe, warum Menschen zu Geisterfahrern werden. „Es gibt zwei auffällige Gruppen: junge Fahrer unter Alkohol- und Drogeneinfluss sowie ältere Fahrer, die durch Medikamente beeinflusst sind“, heißt es beim ADAC. Eine detailliertere Auswertung
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