Auf den ersten Blick hat diese neue Nasa-Aufnahme aus dem All verblüffende Ähnlichkeiten mit dem berühmten Bild „Die große Welle vor Kanagawa“ des japanischen Malers Katsushika Hokusai. Das Bild machte ein Satellit tatsächlich unweit der japanischen Küste Mitte März.
Bei der Aufnahme handelt es sich um Treibeis im Ochotskischen Meer – ein Randmeer des Pazifiks, das nördlich von Japan vor der Küste Russlands liegt. Die weißen Streifen auf der Satellitenaufnahme könnte man für Gischt halten, die wellenförmig vom Wind getrieben wird.
Doch die weißen Wellen sind dünnes Meereis, das sich vor Sachalin gebildet hat – der größten Insel Russlands – und dann vom sogenannten Sachalin-Strom nach Süden getragen wird. Nordwest- und Westwinde drückten das Eis dann nach Südosten und Osten, wie die Streifen belegen. Einige Eisstreifen werden durch die Strömung sogar bis vor die Küste der zweitgrößten Insel Japans, Hokkaido, getragen.
Zur Eisbildung kommt es durch kalte Westwinde, die im Winter aus Ostsibirien herüberwehen. Außerdem hilft auch das Süßwasser aus dem Fluss Amur. Dessen Delta liegt gegenüber dem Nordteil der Insel Sachalin. Dort mischt sich das Flusswasser mit dem salzhaltigen Meerwasser. Dadurch hat das Wasser dort eine geringere Salzkonzentration und gefriert auch schneller.
Während sich in Süßwasser schon bei null Grad Celsius eine Eisschicht bildet, liegt der Gefrierpunkt bei salzhaltigem Wasser um bis zu 1,9 Grad niedriger.
Die Satellitenbilder zeigen, dass es Meereis nicht nur in der Arktis gibt. Auch südlich des Polarkreises können sich saisonal dünne Eisschichten im Meer bilden. Die Eiswellen sind die südlichsten Ausläufer von Meereis auf der Nordhalbkugel. In niedrigeren Breitengraden reichen die Temperaturen nicht mehr aus, damit das Salzwasser gefriert.
Posts aus derselben Kategorie:
- Geht da was?: Der Traum von der eigenen Insel
- Frankreichs Nationaltorwart: Er schrie vor Schmerz, bekam Morphium: Horror-Verletzung bei Tottenham-Keeper Lloris
- Video: Nacktfestival in Japan
- Zahlen der Johns-Hopkins-Universität: Weltweit mehr als eine halbe Million Coronavirus-Fälle
- Internationale Reaktionen: Verheerende Beirut-Explosion: „Unsere Herzen und Gebete sind bei den Menschen im Libanon“