Warum war Hamilton schneller als Bottas?
Valtteri Bottas hatte am Portimao-Wochenende lange die Nase vorne. Der Finne dominierte die Freien Trainings nach Belieben und gab auch in den ersten beiden Quali-Segmenten das Tempo vor. Doch dann raste Hamilton im entscheidenden Q3-Run mit der besseren Reifen-Strategie doch noch auf die Pole Position.
Im Rennen wiederholte sich das Spiel. Auf leicht feuchter Piste in der Startrunde vermied Hamilton das Risiko und gab die Führung freiwillig an Bottas ab. Der Finne wähnte sich schon auf dem Weg zum dritten Saisonsieg, doch in Runde 15 begann das Pendel plötzlich zu Gunsten des Teamkollegen umzuschlagen. Mit vier schnellsten Runden in Folge robbte sich Hamilton an das Schwesterauto heran. Im zweiten Versuch war er vorbei.
Doch wie kam es zu dem Umschwung? Die Antwort lag in der Reifenbehandlung, wie die Mercedes-Ingenieure erklärten. Hamilton brauchte eine Zeit, um Vorder- und Hinterreifen in ihr Fenster zu bringen. Sein Geheimnis war, wie er die Reifen in diesem Fenster hielt. Das war an diesem windigen Tag, auf dieser technisch extrem schwierigen Strecke mit seinem ungewöhnlich glatten Asphalt ein echtes Kunststück.
Bottas hielt nur die Vorderreifen bei Laune, Hamilton hinten und vorne. „Er ist da ein Phänomen“, erklären die Ingenieure. „Lewis hat ein unglaubliches Gespür dafür, was dem Reifen gut tut und was nicht. Wir müssen ihm gar nichts erklären. Er findet das von selbst raus, weil er sich den jeweiligen Bedingungen so gut anpassen kann.“

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