Nur wenige Schulen geschlossen: London verteidigt zaghaften Kampf gegen Coronavirus

London will sich mit drastischen Maßnahmen gegen die Ausbreitung von Covid-19 weiterhin zurückhalten. Mehr als 200 Wissenschaftler rufen in einem Brief zum sofortigen Strategiewechsel auf, sie fürchten den Kollaps des Gesundheitssystems. …

Die britische Regierung hat ihren zögerlichen Kurs bei der Bekämpfung der Coronavirus-Pandemie verteidigt. In Großbritannien sind zum Beispiel Großveranstaltungen noch nicht generell verboten und bisher nur wenige Schulen geschlossen.

Gesellschaftliche Aktivitäten gehen weiterhin ihren normalen Gang. Nur wer Symptome wie Husten und Fieber entwickelt, wird aufgefordert, sich eine Woche lang in häusliche Isolation zu begeben.

Am Samstag hatten sich mehr als 200 Wissenschaftler an britischen Universitäten, darunter viele Mathematiker, in einem offenen Brief für drastischere Maßnahmen ausgesprochen. Sie forderten umgehend Maßnahmen der sozialen Distanzierung wie in Deutschland und anderen Ländern. Dadurch könnten Tausende Leben gerettet werden. Ungebremst werde der Ausbruch in einigen Wochen Millionen Menschen betreffen, so die Forscher. Der ohnehin ausgelastete Gesundheitsdienst NHS könne in Gefahr geraten, zu kollabieren.

Gesundheitsminister Matt Hancock bestand jedoch in einem Interview mit dem Sender Sky News darauf, dass die Maßnahmen ausreichend seien. Eine Entscheidung über Großveranstaltungen werde womöglich am Montag getroffen, kündigte er an. Die «wirklich großen Sachen» seien aber Händewaschen, und dass sich ältere Menschen und andere Risikogruppen isolierten, so Hancock. Eine entsprechende Empfehlung will die Regierung demnächst veröffentlichen. Menschen über 70 könnten dazu aufgerufen werden, bis zu vier Monate lang in Isolation zu bleiben, sagte der Gesundheitsminister.

Großbritannien habe den Covid-19-Ausbruch durch konsequente Tests und die Feststellung von Kontakten infizierter Personen bereits erheblich verlangsamt, schrieb Hancock in einem Gastbeitrag im «Sunday Telegraph». In dem Land gab es bislang 1140 bestätigte Infektionen und 21 Todesfälle. Mit seinem Nationalen Gesundheitsdienst NHS sei Großbritannien besser mit medizinischem Gerät ausgestattet «als die meisten anderen Länder». Die Industrie rief er auf, ihre Produktion auf Beatmungsgeräte umzustellen. Berichten zufolge soll die Regierung diesbezüglich bereits an Unternehmen wie den Autobauer Rolls-Royce und

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