Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow will beim Umgang mit der Corona-Pandemie keine Ängste schüren. „Jetzt vor einer zweiten Welle zu warnen, die dann gar nicht kommt – das fände ich schwierig“, sagte der Linken-Politiker dem „Spiegel“. „Und dann zu sagen: Es könnte sein, dass die dritte kommt, während die Hälfte der Landkreise null Infektionen hat – das würde mir doch niemand mehr glauben.“ Was jetzt passiere, mache etwas mit der Gesellschaft. „Und da müssen wir alle aufpassen, dass wir nicht permanent mit dem Faktor Angst arbeiten, weil Angst kein guter Ratgeber ist“, sagte Ramelow.
Er wundere sich, „wie es mancher Verschwörungsunsinn bis in den eigenen Freundeskreis schafft“. Eine Erklärung sei, dass es nie zuvor solche Beschränkungen gegeben habe. „Die Zumutung, diesen Lockdown aushalten zu müssen, ist riesengroß.“ Ihn mache es aber fassungslos, bei manchen Demonstrationen den Davidstern zu sehen. „Diesen Antisemitismus, der da gezeigt wird, finde ich abstoßend.“ Vor dem Protest etwa von Beschäftigten der Reisebüros oder der Reisebusunternehmen habe er dagegen höchsten Respekt.
Posts aus derselben Kategorie:
- News zur Coronavirus-Pandemie: Kanzleramt will Kontaktbeschränkungen bis 5. Juli verlängern
- News zur Coronavirus-Pandemie: Bundespräsident Steinmeier: „Kritik ist nicht reserviert für Corona-freie Zeiten“
- Linke bietet Verzicht an: Ramelow schlägt wohl Lieberknecht vor
- „Es gibt jetzt Initiativen“: Thüringer CDU versucht Neuwahlen zu umgehen
- Bruch mit dem Kooperationsverbot: Thüringens CDU ist sich selbst die nächste