SPIEGEL: Herr Lauterbach, die USA sind derzeit mit am stärksten von der Corona-Pandemie betroffen, dort werden offiziell fast 200.000 Tote und mehr als 6,5 Millionen Infizierte vermeldet. Deutschland ist da bisher vergleichsweise glimpflich davongekommen. Hätte es in den Vereinigten Staaten weniger Todesfälle gegeben, wenn sich Donald Trump mehr verhalten hätte wie Angela Merkel?
Lauterbach: Auf jeden Fall. Merkel und die gesamte Regierung sind von Anfang an grundlegend anders vorgegangen: Sie haben die Wissenschaft, so gut wie ich es noch nie erlebt habe, unmittelbar in die Entscheidungsprozesse mit einbezogen. Das hat eine zentrale Rolle gespielt bei der Geschwindigkeit, mit der wir das Virus bekämpfen konnten.
SPIEGEL: Jetzt klingen Sie ganz begeistert von der deutschen Corona-Strategie. Wenn man Ihren Twitteraccount verfolgt, gewinnt man eher den Eindruck, dass Sie derzeit nicht so zufrieden sind mit dem Pandemiemanagement. Sie fordern etwa, die Test- und Quarantänemaßnahmen anzupassen. Wollen Sie wieder eine Schließung von Geschäften und Schulen?
Posts aus derselben Kategorie:
- Bei Erkrankten angesteckt: Italienische Priester sterben an Covid-19
- Knapp 1000 Corona-Opfer mehr: Russische Statistiker korrigieren Totenzahl
- News zur Coronavirus-Pandemie: Rückkehr zum normalen Schulbetrieb: KMK-Chefin Hubig glaubt an Beginn nach Sommerferien
- Corona-Live-Ticker vom 18. April: Mehr als 20.000 Coronavirus-Tote in Spanien
- Zahlen der Johns-Hopkins-Universität: Weltweit mehr als eine halbe Million Coronavirus-Fälle