Abgasskandal: Diesel-Nachrüster vor dem Aus?

Das Thema Nachrüstkatalysatoren sollte bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Doch wenige Autofahrer nutzen das Angebot. Das liegt nicht nur an den Corona-Beschränkungen.

Blauer Himmel über dem Ruhrgebiet, fast leere Autobahnen und Städte ohne Dunstglocken: Das Verkehrsaufkommen ist durch die Corona-Maßnahmen vielerorts um mehr als ein Drittel zurückgegangen. Nicht nur die Staubbelastung durch Autos lässt nach, auch der Ausstoß von unsichtbaren Stickoxiden (NOx) vor allem aus dem Auspuff von Euro-5-Dieselfahrzeugen ist insgesamt geringer geworden. Selbst Intensivstädte wie Stuttgart halten neuerdings die NOx-Grenzwerte ein, verschärfte Maßnahmen zur Luftreinhaltung scheinen derzeit kaum nötig. In Mainz wurde das streckenbezogene Dieselfahrverbot auf der Rheinachse bereits um drei Monate auf Oktober verschoben. Also viel Lärm um nichts?

Ohne die unmittelbar drohenden Fahrverbote lässt der Druck nach, Euro-5-Diesel mit SCR-Katalysatoren sauberer zu machen. Am Ende könnte sich die Verzögerungstaktik der Autohersteller auszahlen. Um hohe Nachrüstkosten zu vermeiden, hatten sie für Software-Updates plädiert und die wirksamere Katalysator-Lösung torpediert, so gut es ging. Auf der anderen Seite hatte das Umweltbundesamt mit Modellrechnungen 2017 ermittelt, dass Software-Updates nicht ausreichen, um die Luft in den Städten sauber zu machen: „Die beschlossenen Maßnahmen führen zu einer Senkung der Stickstoffdioxidbelastung in den deutschen Städten von bis zu sechs Prozent. Diese Senkung reicht in den meisten betroffenen Städten nicht aus, um den Jahresmittelwert von 40 Mikrogramm NOx pro Kubikmeter einzuhalten, der in der EU zum Schutz der menschlichen Gesundheit gilt.“

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Die Autohersteller haben auf Zeit gespielt, damit sich das Problem von selbst löst

Nach langem Zögern propagiert auch das Kraftfahrtbundesamt (KBA) unter seinem neuen Präsidenten Richard Damm nun die Hardware-Nachrüstungen: „Neben neuen, emissionsärmeren Fahrzeugen und emissionsmindernden Software-Lösungen, bieten Hardware-Nachrüstungen eine weitere Möglichkeit, den festgelegten Emissionswert von 270 mg NOx pro Kilometer im realen Fahrbetrieb zu unterschreiten“, ließ sich Damm in der vergangenen Woche in einer KBA-Pressemitteilung zitieren. „Fahrzeughalterinnen und Fahrzeughalter, die ihr Fahrzeug umrüsten lassen, leisten nicht nur einen Beitrag zur Verbesserung der

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